Wie sah das Jahr 2024 in Zahlen aus? Ich habe 63 Aufzeichnungen auf Komoot, ein neues Objektiv gekauft und war in acht Ländern im Urlaub. In Lightroom finde ich 1858 RAWs, und unabhängig von Zahlen habe ich sicherlich vieles über Freiheit gelernt.
Geschichten in Bildern erzählen
Die Themen, die ich mir letztes Jahr vorgenommen habe – Natur, Astro, Abstrakt und Exponierung – habe ich mal mehr, mal weniger beachtet. Geblieben ist meine Leidenschaft für Natur- und Astrofotografie, die ich weiterhin intensiv verfolgen möchte. Zudem will ich mich verstärkt mit Schwarzweiss-Fotografie und Minimalismus auseinandersetzen.
Ende der Welt

Ausblick - 1/200 , ISO 100 , Blende 8 , Brennweite 35mm , Sony A6000
Pilgern verbinden man meist mit Busse tun und mit Rom, Jerusalem oder Santiago de Compostela verbunden. Klar ist, egal wohin der Pilger läuft, das Ziel ist und bleibt der Weg. So war es auch für mich. Mein persönliches Pilgerziel war nicht der Hauptort von Galizien, es war das Ende der Welt - Finisterre. Das kleine Fischerdorf wird von vielen Pilgern, welche sich auf dem Jakobsweg gemacht haben, noch als zusätzliches Ziel am Ende vorgenommen.
Schon lange stellte ich mir vor, wie der Sonnenuntergang an diesem besagten Ort sein wird. Am Ende meiner Pilgerreise ab Porto durfte ich es endlich selbst erfahren. Es war ein sehr langer und schöner Sonnenuntergang, fast schon kitschig dank dem wolkenlosen Wetters. Ins weite Meer hinausblicken, tausende Kilometer weit ist nur Wasser und da ragt einfach dieser eine Fels aus dem Wasser.
Das ist klar ein sehr emotional geladenes Bild, das seine Wirkung nur auf mich entladen kann. Ich finde die Stimmung im Bild sehr schön und höre ständig das Rauschen des Meeres und spüre die schmerzhaften Füsse unter mir.
Erfahre mehr zu meiner Pilgerreise in meinem Blogartikel über den Caminho Português.
Zeltblick

Ausblick - 15s , ISO 6400 , f1.8 , Brennweite 20mm , Sony A7III
Camping und Zelten ist sehr einfach und vor allem entspannend. Letztes Jahr ging es während des Neumonds nach Grindelwald. Verlängertes Wochenende, Wohnwagen und ein Zelt, schönes Wetter, gute Gespräche und Freiheitsgefühl.
Die imposante Berglandschaft bedarf keiner weiteren Beschreibung, jeder weiss wie traumhaft schön diese Region ist. Unser Campingplatz lag etwas abseits des Dorfkerns und war somit frei von jeglicher Lichtverschmutzung. Für Milchstrassenfotografie ist es sehr wichtig, dass du an einem Platz fotografierst, an dem es wenig Lichter hat.
Mit Blick auf den Eiger erstrahlte die Milchstrasse als würde sie direkt dahinter aufgehen. Die unendlich vielen Sterne, das Funkeln soweit das Auge reicht, für einen kurzen Moment ist alles irrelevant und ich fühle mich sehr winzig in dieser grossen weiten Welt. Alle Probleme und Schwierigkeiten sind flüchtig und fühlen sich überwindbar. Für genau solche Augenblicke lohnt es sich hin und wieder mitten in der Nacht aufzustehen und sich die Zeit nehmen, die Ruhe und die Schönheit der Sternennacht zu geniessen.
Naturparadies

Ausblick - 1/160s , ISO 160 , f8 , Brennweite 20mm , Sony A7III
Weit von Zuhause entfernt, hoch im Norden verbirgt sich ein magisches Paradies. In diesem Naturschutzgebiet das von Eis und Wasser geformt ist. Das natürliche Amphitheater ist gut geschützt durch einen dichten Wald und beeindruckt jeden, der es betritt. Das Bild vermag nicht annährend das widerspiegeln, was ich damals empfand als ich dort ankam.
Die kleine Wanderung vom Parkplatz aus, nördlich von Kirriemuir, ist nicht lange. Dank einem Fluss und der imposanten Landschaft ist die Strecke nach Corrie Fee auch noch sehr schön. Das letzte Drittel ging ich durch einen dichten Wald, geschützt vor allem vom Wind. Angekommen wirst du nicht nur von der Aussicht umgestossen sondern auch vom starken Wind. Für mich wahrlich ein Naturparadies. Leider wirkte keines meiner Bilder annähernd so kraftvoll, wie der Ort auf mich wirkte. Nichtsdestotrotz ist es einer der schönsten Spots die ich aufgesucht habe.
Elementar

Ausblick - 1/400s , ISO 200 , f8 , Brennweite 200mm , Sony A7III
Die Entstehung des Bildes ist total unspektakulär, mit der Bergbahn auf den Säntis zum Sonntagsbrunch (total empfehlenswert!) und ging aus dem Säntisgebäude zum Gipfel hinauf. Ziel waren Langzeitaufnahmen von Berggipfel die aus dem Nebel ragen. Ironischerweise war es schönes Wetter und ich freute mich gar nicht. Steigende Sonne über schneebedeckte Berge mit Weitsicht, gefällt mir nicht wirklich.
Bilder mit wenigen Elementen, die aus einigen Komponenten zusammen passen. Für mich Minimalistisch. Genauso wie der Lebensstil, dem ich zu folgen versuche. Daher lief ich letztes Jahr häufiger mit dem Tele Objekt 70-200mm in der Gegend herum, um eine Bildkomposition in der Natur zu finden, in dem das Gesetz von Weniger ist Mehr gilt.
Drei simple Elemente formen das Bild zu Elementar. Das Gestein, der Schnee und das Licht. Ich sehe darin Gesichter und Formen und es wirkt auf mich ruhig. Ganz unüblich zu meinen Naturbildern scheint diese Art von Fotografie richtig aus dem Raster zu fallen.
Zu Gast in den Bergen

Ausblick - 1/640s , ISO 250 , f5.6 , Brennweite 164mm , Sony A7III
In aller Seelenruhe grast der Steinbock auf dem Hundstein. Ich begegne diesen Tieren immer häufiger und freue mich jedes Mal, sie vor die Linse zu setzen. Der Steinbock ist fotogen, majestätisch und strahlt eine unglaubliche Ruhe aus. Zu Gast in den Bergen mag eine Nahaufnahme von einem Steinbock sein, wie tausend andere. Für mich ist es ein Tierbild, das mit Emotionen verknüpft ist, über seine Geschichte in der Schweiz und die Verbindung zur Natur und den Bergen.
Der Berggipfel ist mit seinen 2157 Höhenmetern ein beliebtes Ziel für geübte Alpinwanderer. Es gibt diverse Kletterrouten hinauf für diejenigen, die ein bisschen mehr Nervenkitzel benötigen. Ich entschied mich für den steilen Aufstieg vom Widderalpsattel mit einem kurzen Abstecher zur Freiheit, dem Nachbarberg. Nach vielen Stunden Wanderns und Kraxlens erreichte ich den Hundstein und gleich vor dem Gipfel sitzt der Steinbock. So gross und friedlich wirkt das Tier auf mich, ein Tier welches über lange Zeit in der Schweiz als ausgestorben galt. Dank mutiger Wilderer, die damals Kitze aus dem Aostatal in die Schweiz zum Peter-und-Paul Park schmuggelten, konnte so die Wiederansiedlung des Steinbocks nach dem Aussetzen in der Region Pizol "Graue Hörner" umgesetzt werden.
Route auf Komoot
Weitere Steinbockbilder
Fotoalbum
Ein Fotoalbum mit den Bildern aus dem vergangenen Jahr zu erstellen, ist kein Geheimtipp. Es gibt viele Plattformen und Möglichkeiten, darüber brauche ich euch auch nicht zu beraten. Wichtig ist nur, dass ihr euch die Zeit dafür nehmt. Meine Alben erstelle ich weiterhin mit Smartphoto*, und dort habe ich einen super Tipp für euch (geht natürlich bei allen anderen Herstellern auch):
Bewahrt alle gedruckten Tickets etc. über das Jahr auf und klebt sie dann in den Buchrücken des Albums hinein. Die weiße Seite kann so genutzt werden und sieht dazu noch sehr cool aus.

Freiheit
Auf dem Jakobsweg hatte ich viel Zeit zum Nachdenken. Ich fühlte mich frei von vielen Sorgen und gestärkt. Mit diesem Gefühl möchte ich nicht nur das angebrochene Jahr durchstarten, sondern in allen kommenden Jahren.
Welches Bild gefällt dir am meisten? Nimmst du dir manchmal Zeit, deine eigenen Bilder länger zu betrachten oder sogar auszudrucken?
Falls du viele weisse Wände zuhause hast, schau in mein Portfolio oder kontaktiere mich, vielleicht habe ich das eine oder andere Bild das zu deiner weissen Wand in der Wohnung, Büro oder sonst wo passen würde.
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