Fotomotive auf Wanderungen finden (mit Beispielbilder)
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  • AutorenbildStefan Trampitsch

Fotomotive auf Wanderungen finden (mit Beispielbilder)

Bei der Vorbereitung meiner bevorstehenden Wanderung werde ich immer mit demselben Thema konfrontiert. Die Kameraausrüstung wiegt so viel und ich möchte doch nicht bei jeder Wanderung alles mögliche an Equipment tragen müssen.


Für das optimale Packen deiner Ausrüstung, braucht es oft die mühsame Recherche. Welchen Weg wirst du gehen, begegnest du auf deiner Route einen Wasserfall, einen Bachlauf, einen Bergsee oder einen Lerchenwald? Falls du die Strecke bereits kennst, so kannst du deine Ausrüstung im Vorfeld optimal aussuchen.


Doch darum sollte es in diesem Beitrag primär nicht gehen. Ich möchte dir einige Tipps auf dem Weg geben, welche Motive du auf deiner Route entdecken kannst. Selbst die im Vorfeld als "langweilig" betitelte Strecken können schöne Schätze verbergen. PS: Klick auf ein Bild, um es in Gross zu betrachten.


Übersicht

 

Abstraktes Motiv

Wenn ich durch meine Galerie schaue, entdecke ich wenig bis gar keine Bilder, die etwas Abstraktes darstelle. Immer wieder erwische ich mich selbst, wie ich stets dieselbe Praktik anwende. Seit neuestem versuche ich auch ein Auge für die Einfachheit, Schlichtheit und abstrakte Fotografie zu entwickeln.


Wo findest du nun passende Motive auf deinem nächsten Abenteuer? Schau mal in den Himmel hinauf. Die Wolken zeigen sich in ständigem Wandel. Wusstest du, dass es 14 Wolkenarten gibt? Dazu diverse Wolkengattungen, -unterarten sowie Sonderformen.


Richte deine Linse direkt in den Himmel oder schräg gen Horizont. Mit ein bisschen Verspieltheit gelingt dir auf jeden Fall eine tolle Momentaufnahme.


Pflanzenwelt

Nun schauen wir in die andere Richtung, nach unten zu deinen Füssen. Beim Wandern kannst du sehr viele schöne und auch seltene Pflanzenarten antreffen. Natürlich sollten dir Edelweiss oder Enzian ein Begriff sein. Auf höheren Regionen bis zu 3000 Meter dürftest du viele schöne Bodenschätze antreffen.


Halte deine Kamera offenblendig und nahe an das Motiv. Oft bietet sich auch ein Panorama als Hintergrund und lässt die Blumen grösser wirken. Obacht, versuche sie nicht zu zertreten oder pflücken. Viele der Blumen in den Alpen stehen unter Naturschutz und sind sogar gefährdet.


Wasserelemente

Wasser ist zeitlos. Auf mich strahlt es immer eine tiefe Ruhe aus. Du kannst das gut beeinflussen, denn hier kannst du dich in den Kameraeinstellungen austoben. Begegnest du einem Fluss, einem See oder auch einem Bach, dann prüfe mögliche Motive.


Soll sich etwas im Wasser spiegeln, dann bieten sich oft Wälder oder ein Berg als optimale Bildkomposition an. Bei Bewegung kannst du durch längere Belichtungszeiten das Bild zum "gefrieren" bringen. Suche dir dabei einen Vordergrund, der ansprechend ist. Ganz beliebt ist ein knallig, farbiges Blatt.


Je nach Jahreszeit und Uhrzeit kannst du von tief hängendem Nebel profitieren. Dies mag im Augenblick nicht spektakulär erscheinen, aber in der Nachbearbeitung kannst du den Schleier magisch wirken lassen! Probiere es einfach aus.



Tiere

Je nach Umgebung und Wetter steht das Glück auf deiner Seite und dann wirst du viele Tiere auf deiner Route begegnen. Als Einsteiger brauchst du hierfür keine in Camouflage getarnte Ausrüstung und darfst dich stundenlang in Schlamm und Laub suhlen. Natürlich übertrieben formuliert.


Halte Ausschau, in Bergregionen triffst du häufiger auf Gemsen, Steinböcke und Murmeli. Versuche dich natürlich zu verhalten, die meisten Tiere in viel belaufenen Gebiete sind nicht mehr so menschenscheu. Trotzdem, respektiere ihren natürlichen Freiraum und versuche sie mit einem Teleobjektiv zu belichten. Ich würde hier auf sehr schnelle Verschlusszeiten setzen, da sich die Tiere oft bewegen.


Als Motivtipp kann ich nur Geduld mitgeben. Eine perfekte Komposition erreichst du, meiner Meinung nach, wenn es natürlich wirkt. Wenn der Moment nicht gerade passt, dann setz dich hin und warte.


Berglandschaften

Natürlich kommt hier und da ein Berg als Motiv für eines deiner Bilder auf einer Wanderung. Ein Panorama von umringenden Bergen wirkt meiner Meinung nach auf den Betrachtenden eher langweilig.


Hier empfehle ich klar, Weniger ist Mehr; versuche einen einzelnen Gipfel zu belichten. Du kannst sehr viel zu einem Bild mit einem Berg addieren. Natürlich die zuvor erwähnten Wasserelemente, eine Blumenwiese oder einen goldigen Herbstwald. Perfekt sind die Bilder, wenn das Wetter entsprechend mitspielt.


Berge wirken rau, gefährlich und unberechenbar. Auch so sollte das Bild auf dem Betrachter wirken. Leicht tief hängender Nebel, dunkle Wolken oder Morgen- und Abendsonne können dein Bild lebendiger wirken lassen.


Bringe die Elemente in den Vordergrund, ganz nahe ans Bild, damit das Gebirge im Hintergrund grösser wirkt. Spiele dabei mit dem Fokus und der Blende. Fotografiere lieber in mehreren Varianten (Unschärfe im Hintergrund, Unschärfe im Vordergrund ect.). Auf einem grösseren Bildschirm in der Nachbearbeitung kannst du deine Bilder besser beurteilen.


Ausrüstung

Generell kannst du alle Bilder mittlerweile auch mit deinem Handy schiessen. Die Qualität der aktuellen Handy reichen gut aus für das Betrachten auf dem kleinen Bildschirm oder für ein kleines Bild in einem Album.


Möchtest du die Bilder in Gross ausdrucken können, mehr Bildinformationen aus den Rohdateien (Raw File) beziehen, dann wird eine Systemkamera oder Spiegelreflex benötigt. Die Objektive für Wanderungen können gut auf maximal drei beschränkt werden:

  • Teleobjektiv, 70-200mm Brennweite

  • Allrounder, 24-70mm Brennweite

  • Weitwinkelobjektiv, 16-35mm Brennweite

Umso offenblendiger dein Objektiv ist, umso mehr Möglichkeiten bieten sich dir für die Schärfeeinstellungen. Die Herstellung ist aber um einiges anspruchsvoller, daher sind die Linsens mit durchgehender Blende unter f4 sehr teuer.


Nicht fehlen darf das Stativ sowie diverse Filter. Um die Reflektion beispielsweise aus Wasser zu entfernen, brauchst du einen Polarisationsfilter (kurz: Polfilter). Bei längeren Belichtungszeiten wird dein Bild überbelichtet, da kannst du einen Graufilter (kurz: ND-Filter) anwenden. Zu guter Letzt bringen Grauverlaufsfilter auch grossen Mehrwert bei stark unterschiedlichen Lichtverhältnisse. Heller Himmel, dunkler Vordergrund.


Ich hoffe, der kleiner Exkurs in diverse Motive und in die Ausrüstung inspiriert dich auf deiner nächsten Tour, egal ob zu Fuss oder mit den Schneeschuhen, neue Ideen umzusetzen.

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